Wie geht es den Bienen?

Wie geht es den Bienen?

Wie geht es den Bienen?

Bild: Eine als gefährdet geltende Eisenhuthummel sammelt im Garten 2019 am gelben Eisenhut (Aconitum vulparia). Diese Hummelart ist regional bereits verschwunden, und nur noch selten dort anzutreffen, wo grössere Eisenhutbestände vorkommen. Eisenhut wächst an halbschattig bis schattigen, frisch bis feucht/trockenen Standorten mit lehmig oder humosem Boden.

Bild links: Eisenhutparadies in einer Geröllhalde. Nidwaldner Berge, 1600 Meter über Meer.

 

Im vorliegenden Beitrag fasse ich den Artikel „how are the bees?“ zusammen, wobei ich auf die Aussagen zu Wildbienen fokussiere.

Jede vierte Nordamerikanische Wildbienenart ist vom Aussterben bedroht, die Wildbienenpopulationen sind zwischen 2008 und 2013 um 23 Prozent gesunken.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt davor, dass der Verlust von Bestäubern weltweit eine Nahrungsmittelkrise auslösen könnte.

Was leisten Wildbienen?
Auf den Rückgang des Wildbienenbestandes reagieren die Landwirte mit dem Kauf von bewirtschafteten Bestäubern wie Honigbienen. Das ist jedoch eine unbefriedigende Lösung, denn eine Studie stellte fest, dass beispielsweise die schlechte Samenbildung bei Schwarzkirschen in Pennsylvania möglicherweise auf den Verlust von Wildbienen, einem der wichtigsten Bestäuber, zurückzuführen ist.  Auch andere Kulturpflanzen, wie Tomaten sind auf die Bestäubung durch Hummeln angewiesen.

Im weiteren werden über 80 Prozent der Wildpflanzen durch einheimische Bienenarten bestäubt. Die Bienenarten haben sich zusammen mit den Pflanzen entwickelt, denen sie dienen. Sogar Bäume, von denen man bisher annahm, dass sie sich selbst befruchten, haben wahrscheinlich wilde Bestäuber. Daher hat der Rückgang der Wildbienenpopulationen besonders gravierende Auswirkungen auf die Biodiversität. Wenn sie verschwinden, so Diana Cox-Foster, Entomologin und Forschungsleiterin im US-Landwirtschaftsministerium, „würde sich die Landschaft im Grunde wieder zu Grasland zurückentwickeln“.

Welche Ursachen führen zum Rückgang der Wildbienenpopulationen?
Die Forscher machen dafür verschiedene Ursachen verantwortlich: es ist eine Kombination von Faktoren, wie der verbreitete Einsatz von Pestiziden, Parasiten wie der Varroa-Milbe, schrumpfenden Lebensräumen und eine sich erwärmende Welt. Auch wenn eine Pestizid-Exposition die Bienen nicht sofort tötet, können selbst geringe Mengen dieser Chemikalien fatale Wirkung haben. Glyphosat, der Wirkstoff in Roundup, beeinträchtigt zum Beispiel die Fähigkeit der Hummeln, ihre Temperatur zu kontrollieren, erheblich.

Was ist zu tun?
Die Dringlichkeit, solche Zusammenhänge zu verstehen, wird durch das rasche Verschwinden der Bienenarten aus der Landschaft noch verstärkt. Die erste Biene, die auf die Liste der gefährdeten Arten gesetzt wurde, war die rostig gefleckte Hummel, eine Wildbiene, die in der Vergangenheit vom oberen Mittleren Westen der USA bis zur Ostküste verbreitet war. Andere Arten könnten bald hinzukommen. Während Honigbienen gesellige Tiere sind, leben die meisten der einheimischen Bienenarten in den Vereinigten Staaten als Einzelgänger, d. h. sie können sich die Ressourcen nicht mit Hilfe eines Bienenstocks teilen. Wildbienen sind somit fragiler, als Honigbienen.

Der Rückgang der Wildbienen wird sich auf ganze Ökosysteme auswirken, sagt Ellen Moss, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Newcastle. Sie befürchtet, dass sich die negativen Faktoren, wie Klimawandel, die Lebensraumfragmentierung, und der geringere Blütenreichtum verstärken könnten. Bisher haben sich aber leider nur wenige Forscher auf andere Pflanzen als Nutzpflanzen konzentriert, ebenso wie sich nur wenige Studien mit Wildbienen beschäftigen.

Lichtblick?
Dennoch meinen Experten, dass es noch nicht zu spät ist, um geeignete Maßnahmen zur Unterstützung der Wildbienenpopulationen zu ergreifen. Eine kürzlich in Science veröffentlichte Studie legt nahe, dass die Erhaltung von Futter für Wildbienen auch die Toxizität von Glyphosat minimieren könnte – ein weiterer Hinweis auf die Bedeutung von Wildblumenpflanzungen und die Erhaltung einheimischer Lebensräume.

Grozingers Labor hat ein öffentliches Tool entwickelt, mit dem Sie die Landschaft in Ihrer Nähe aus der Sicht der Bienen betrachten können, um die Qualität des Lebensraums für Bestäuber in den USA zu messen und die Menschen zu ermutigen, bienenfreundliche Gärten anzulegen. Viele Bemühungen, die „Bienenweide“, wie Cox-Foster sie nennt, zu vergrößern, haben weitere Vorteile gebracht. Die Aussaat von Bodendeckern – Pflanzen, die den Boden bedecken und nicht geerntet werden sollen – unter Mandelbäumen beispielsweise verbessert auch die Bodenqualität.

„Jede Biene arbeitet für das Gemeinwohl“, sagt Cook. „Die wichtige Einheit für die Bienen ist die Gesellschaft, nicht das Individuum“. Dies sind Entscheidungen, fügt sie hinzu, „die unsere Sichtweise auf Lösungen verändern“.

Schlussfolgerung: Jeder Blühstreifen, Garten oder Balkon, der ein gutes Angebot an Trachtpflanzen bietet, hilft den Wildbienen, zu überleben. Besonders wichtig sind die Blüh-Monate Juni bis August. Siehe hier am Schluss der Beitrages. Mit Stauden, die noch im Aussaatjahr blühen und einjährigen Blumen, kann rasch und unkompliziert ein geeignetes Blütenangebot geschaffen werden: Quickstart Tutorial Hummelparadies

No comments.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*