Der Bösewicht ist entlarvt, vermutlich …
Nun habe ich eine mögliche Antwort zur Frage gefunden, warum im Frühjahr viele der Königinnen ihr Nest für immer verlassen. Besonders schlimm war das im Frühjahr 2021. Ende Mai musste ich frustriert feststellen, dass alle Königinnen in den 7 Hummelhäusern plötzlich verschwunden waren. Futtermangel kann – trotz schlechter Witterung -ausgeschlossen werden: In den verlassenen Nestern fand ich grosse Pollen- und Nektarvorräte. Aber die Königinnen hatten ihr Nest für immer verlassen. Was war geschehen?
Einen ersten Hinweis fand ich im Buch „Hummeln“ von Hagen/Aichhorn. Dort wird beschrieben, dass Königinnen, die von Syntretus splendidus parasitiert wurden, im Frühjahr ihr Interesse an ihrem gegründeten Nest verlieren, sie verlassen plötzlich ihr Nest, und lassen ihre Brut im Stich. Beim schuldigen „Täter“ handelt es sich um eine unscheinbare, kleine Schlupfwespe namens Syntretus splendidus. Sie legt ihre Eier in den Monaten Mai-Juni in Hummeln ab, auch Königinnen werden befallen. Diese zeigen in der Folge das oben beschriebene Verhalten, und sterben rund drei bis vier Wochen nach der Eiablage der Schlupfwespe.
Syntretus splendidus habe ich im Hummelgarten schon beobachtet, wusste aber dazumal nicht, dass sie den Hummeln so sehr schaden. Inskünftig werde ich keine Gnade zeigen, wenn ich so einen Parasiten entdecke. Ich finde, die armen Hummeln haben schon genügend andere Feinde und Probleme.
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